5. Verwende nur so viel Energie, wie wirklich nötig ist
Beschäftigt dich das Thema gesund essen viel zu oft. Fühlst du dich im Ernährungs-Dschungel völlig verloren. Machst du dir manchmal Sorgen und Gedanken über Probleme, die noch gar nicht eingetreten sind? Beschäftigt dich das Ganze vielleicht mehr als nötig?
Häufig kannst du deine Ziele mit viel weniger Energieaufwand erreichen, als du vielleicht denkst. Wenn du Stress spürst, mache einfach WENIGER!
Statt drei neue Gerichte in einer Woche ausprobieren zu wollen, koche nur eines! Statt dessen koch eines deiner Lieblingsgerichte und davon die doppelte Menge, damit du 2x davon essen kannst.
Vertraue darauf, dass es trotzdem klappt! Das Geheimnis dafür ist Fokus! Du setzt weniger Energie ein, aber dafür genau dort, wo es notwendig ist und den größten Effekt erzielt. Probiere es mal aus!
6. Komm ins TUN
Höre auf dir ständig theoretisch alles Mögliche zu überlegen und vorzustellen wie super es wäre wenn… sondern fang einfach mal an! Setz dir zum Beispiel als Ziel der Woche: diese Woche warm zu frühstücken oder regelmäßiger zu essen oder abends Gemüse einzubauen, oder, oder, oder und dann TU ES!
Was ich immer für Ausreden zu hören bekomme in der Praxis, dabei können gewisse Dinge echt leicht gehen, wenn du einfach aufhörst nachzudenken (grübeln schadet deiner Mitte) und ins TUN kommst!
Um dir zu zeigen wie leicht das geht, schreite ich jetzt auch in die Küche und leite das heutige Rezept ein.

Frühkraut-Salat mit Marillen und Nüssen
für circa 8 Personen als Grillbegleitung – zu Fisch oder Fleisch oder Gemüse!
1 Frühkraut
500 g Marillen/ Aprikosen
1 EL Butter
(eventuell einige Erdbeeren für die Farbe)
1 handvoll Brunnenkresse
1 handvoll Minze, Basilikum, Dille, Estragon, … nach Belieben …
2 Frühlingszwiebel
100 g Nüsse (Cashew oder Erdnüsse)
2 EL Zucker
8 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
4 EL Zitronensaft
1-2 TL Senf


Marillen waschen und entsteinen, vierteln. Mit der Butter in einem Topf aufstellen und bei mittlerer Hitze circa 5 Minuten weich dünsten. Nicht komplett zerkochen!
Zucker in einer Pfanne gut über den Boden verteilen und bei hoher Hitze den Moment abpassen wo der Zucker zum Schmelzen beginnt. Die Temperatur sofort zurückdrehen und bei mittlerer bis niedriger Hitze den Zucker zerfließen lassen, ohne zu rühren! Ich stelle dabei die Pfanne immer wieder etwas um auf der Platte, damit die Hitze überall gut hinkommt. Wenn die Masse sich verflüssigt hat, Nüsse einstreuen und wenden. Einige Minuten bei niedriger Hitze rösten. Kurz abkühlen lassen. Eventuell anschließend die Nüsse nochmal hacken, wenn das ganze zusammenklumpt.

Das Kraut in sehr feine Streifen schneiden und waschen. Die Kräuter von den Stängeln zupfen. Frühlingszwiebel klein schneiden und hacken. Mit einander vermischen.
Ein Dressing aus Olivenöl, Zitronensaft und TL Senf anrühren und mit dem Salat vermischen. Die karamellisierten Nüsse und Marillen oben drauf anrichten, damit der Salat attraktiv ausschaut. Erst beim Servieren vermischen. Der Salat schmeckt gut wenn er etwas länger durchzieht. Das Kraut wird dann weicher. In dem Fall gebe ich die Kräuter erst kurz vorm Essen dazu, damit diese frisch sind und gut schmecken.
Die einzelnen Komponenten können gut vorbereitet und aufgehoben werden. So kann man auch eine Portion Salat mit Getreide nach Wahl als sommerliches Mittagessen mit auf den Weg nehmen…
Uns schmeckt der Salat sehr gut zu gegrilltem Fisch!

Aus der Sicht der TCM:
Frühkraut aus der Familie der Kohlgewächse reguliert und bewegt das Qi. Die Temperatur ist neutral (im Gegenteil zum erfrischenden Salat), sein Geschmack süß und leicht scharf. Kohl wirkt bei Magenschmerzen, stärkt den Muskeltonus, regt die Verdauung an, löst Nahrungsstagnationen auf. Rohe gequetschte Blätter helfen äußerlich aufgelegt bei stumpfen Verletzungen. Der rohe Saft wirkt bei Darmerkrankungen, eventuell mit frischem Stangenselleriesaft mischen!
Allgemein finde ich es schade, dass Kohl so wenig gemocht ist. Früher war es einfach ganz normal regelmäßig Kohl und Kraut zu essen und früher war vielleicht nicht alles besser, aber in Bezug auf die Qualität der Lebensmittel trifft dies leider definitiv zu. Für alle Ernährungs-Interessierte gab es letzte Woche eine sehr informative Sendung auf Ö1 (- hier nachhören).
Marillen / Aprikosen sind warm und schmecken süß und sauer. Sie wirken auf Leber, Lunge und Gedärme. Sie werden bei Blutmangel empfohlen, speziell bei Schwäche und während der Stillzeit (auch getrocknete – aber ungeschwefelt!)
Sie lösen Schleim auf und tonisieren das Yin, wirken bei trockener Haut, trockener kehle, Durst, Asthma und chronischen Hals- und Nasenentzündungen. Sie unterstützen den Darm und regen die Verdauung an.
Frische Kräuter wie Minze, Brunnenkresse, Dille, Basilikum verleihen dem Salat eine aromatische Note und wirken Blähungen (durch Kohl) entgegen, da die ätherischen Öle das Qi bewegen.

Die Ernährung nach TCM dient der Gesunderhaltung und der Harmonisierung der körpereigenen Heilungskräfte. Meine Rezepte sind kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose und Behandlung, sie erfüllen keine medizinischen Zwecke.
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